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Die Ciderfreunde aus dem Fricktal

Im Volg Herznach hat ein erfrischendes Getränk mit einem frechen Namen die Herzen der Kundschaft erobert – hergestellt von fünf Freunden aus dem Dorf.

An der Unterdorfstrasse im Aargauer Dorf Herznach herrscht reger Betrieb. Männer kippen schwere Kisten voller Äpfel auf ein Förderband, die Mostpresse stampft und ruckelt, ein süsser Duft liegt in der Luft. Zufrieden schaut Oliver Käser dem geschäftigen Treiben zu. «Wir verarbeiten jeden Herbst 10 Tonnen Äpfel, das ergibt 12 000 Flaschen Cider», verrät er, bevor er seinen Kollegen wieder beim Pressen und Abfüllen des Mostes hilft. Eine eingeschworene Gemeinschaft sind sie, die fünf Freunde, die unter dem Namen «Backstabber» den Cider aus dem Fricktal erfunden haben. Vor zehn Jahren war das, auf einer gemeinsamen Reise durch das heisse Namibia. «Dort haben wir feinen, kühlen Cider getrunken und uns gesagt: Das können wir doch auch», erinnert sich Oliver Käser. Denn der erfrischende Durststiller wird aus Äpfeln gemacht, und damit kannten sie sich aus.

Vom Apfelbaum zum Apfelwein
«Fast jeder hier im Fricktal besitzt eigene Apfelbäume und ist es gewohnt, im Herbst daraus Apfelsaft zu machen.» Nur ist Cider etwas spezieller. Auch Apfelwein genannt, wird das alkoholische Getränk ähnlich wie Wein hergestellt. Die Gärung bei acht Grad dauert drei bis vier Wochen, danach wird der Cider für ein bis zwei Monate gelagert. Die Tradition ist alt und vor allem in England, Frankreich und Spanien seit Jahrhunderten beliebt.

Natürlich süss und etwas heimtückisch
Erst war der Fricktaler Cider nur für den Hausgebrauch gedacht. Doch wie so oft setzte sich auch hier gute Qualität durch. Die Nachfrage stieg, die Freunde machten aus ihrem Cider eine Marke und füllen ihn seither in ihrer Freizeit in Flaschen ab. Der Name war schnell gefunden: «Backstabber» bedeutet aus dem Englischen übersetzt so viel wie heimtückisch. «Der Cider hat etwas davon», lacht Oliver Käser. «Man trinkt ihn leicht und merkt zuerst gar nicht, dass er Alkohol enthält.» Ein Anliegen des Teams ist es, einen Cider ohne Zuckerzusatz herzustellen, der den intensiven, natürlichen Apfelgeschmack bewahrt. Für die Herstellung kommen natürlich nur Fricktaler Äpfel in Frage. «Die Hälfte ernten wir selbst, den Rest beziehen wir bei den Bauern aus der Umgebung», so Oliver Käser. Diese Nähe ist den Cider-Machern enorm wichtig. Daher setzen sie auch auf den Volg Herznach als Verkaufspunkt. «Das ist für die Kunden ideal, nicht zuletzt wegen der attraktiven Öffnungszeiten.» Der Renner im Volg ist der «Classic», daneben sind Cider-Versionen mit Eichenholz- oder Quittennote im Sortiment.

Titelfoto: Fünf Freunde und ein grosses gemeinsames Hobby: Oliver Käser, Christian Hasler, Pascal Senn, Ueli Hasler und Jan Bernet (v. l. n. r.).

 

Der wichtigste Mitarbeiter in der Mostlaube ist die mobile Mostpresse.

 

 

Die frischen Äpfel werden geraspelt und ausgepresst.


Cider aus Herznach
Im Volg Herznach AG sind verschiedene Geschmacksrichtungen des Backstabber Cider aus Fricktaler Äpfeln erhältlich.

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