Frisch vom Feld in den Volg

Erwin und Irene Weber aus dem luzernischen Inwil sind «Gmüesler» aus Leidenschaft. Ihre Erzeugnisse kommen als saisonale «Feins vom Dorf»-Spezialitäten frisch geerntet in den Volg Inwil.

Der frühe Morgen ist still. Tau glitzert auf den Salatköpfen, die in perfekten Reihen auf dem Feld von Erwin Weber aufgereiht sind. Der Bauer schneidet die Lollo- und roten Eichblattsalate mit geübten, schnellen Schnitten und freut sich über ihre Frische und Qualität. «Die sind für den Volg Inwil bestimmt, der nur zwei Minuten entfernt ist. Morgens geschnitten und am Mittag im Laden, besser geht es nicht», freut er sich. Dass die Salate so schön aussehen, liegt auch an der Mulchfolie, die wie ein schützender Teppich unter dem Gemüse liegt. Erwin Weber erklärt: «Manche Menschen denken, dass wir hier Plastik auslegen würden und sprechen mich darauf an. Aber diese Folie ist kompostierbar, sie verschwindet nach der Ernte im Boden.»

Traumberuf Landwirt
Der Luzerner Gemüsebauer schaut in den Himmel, im Hintergrund ist das beeindruckende Panorama der Voralpen zu sehen. «Heute ist ein trockener Tag», sagt er und entscheidet: «Wir können nachher Kartoffeln ernten.» Es ist diese Selbstständigkeit und Vielseitigkeit, die der gelernte Landwirt an seinem Traumberuf liebt. «Schon in der zweiten Klasse habe ich zu meiner Lehrerin gesagt: ‹Ich will Bauer werden!›» Der Weg dahin war nicht ganz einfach. Erwin Weber verdiente zunächst als Chauffeur sein Geld. Bis eine Frage sein Leben änderte. «Eines Tages kaufte meine Frau Irene auf dem Hof von Familie Scherer ein und erkundigte sich, ob sie aushelfen dürfe.» Von nun an half auch er vermehrt aus, bis aus seiner Tätigkeit eine Festanstellung wurde. Die beiden Familien kamen sich näher und Anfang 2023 konnte die Familie Weber – zu der drei Kinder gehören – das Gut dann pachten.

Von Äpfeln bis Zwetschgen
Dabei blieb das Grundprinzip gleich: Die Webers sind Obst- und Gemüsebauern aus Leidenschaft. «Auch, weil alle ‹Gmüesler› hier einen tollen Zusammenhalt haben.» Da herrscht kein Konkurrenzgedanke, man unterstützt sich gegenseitig. Hilfsbereitschaft komme auch aus dem Dorf. «Zwei Mitarbeiterinnen helfen bei der Ernte, ein Mitarbeiter fährt die Ware aus.» Zum Idyll gehört zudem das gute Verhältnis zum nahen Volg, der seit Jahren dankbarer Abnehmer der Frischware ist. Auf 12 Hektar produziert die junge Familie mit drei Kindern Äpfel, Birnen, Zwetschgen, Kartoffeln, Zwiebeln, Kürbisse, diverse Gemüse und natürlich Salate. Daneben kreiert die gelernte Köchin Irene Weber eine Salatsauce, die schon fast Kultstatus hat. Auch diese ist als «Feins vom Dorf»-Spezialität im Volg Inwil erhältlich.

Titelbild: Erwin Weber bei der Kontrolle der Obstkulturen.