Silber für seine goldenen Gipfel

Hinter den handgemachten Nussgipfeln vom Volg Marbach im St. Galler Rheintal steht ein passionierter Bäckermeister, der nach der Pension seinen Beruf zum Hobby gemacht hat.

Markus Lingenhag streicht die Haselnussfüllung grosszügig auf den Blätterteig und rollt ihn mit einer vollendeten Bewegung zusammen. «Zwei Drittel Füllung, ein Drittel Teig. Das macht meinen Nussgipfel etwas spezieller», erklärt der Bäcker. «So trocknet er nicht aus, sondern bleibt bis zu einer Woche frisch.» Er steht in der Backstube im idyllischen Marbach im St. Galler Rheintal, die während 40 Jahren seine zweite Heimat war. Hier machte er seine Lehre, und als es um eine Nachfolgelösung ging, übernahm der Jungbäcker 1982 mit gerade mal 25 Jahren den Betrieb. 
«Ja, das war mutig», gibt er heute zu. Doch die Leidenschaft für das Backen half ihm. Und der Erfolg: In Spitzenzeiten belieferte er 30 Restaurants mit seinen Nussgipfeln, bis zu 2500 Stück wurden damals jede Woche produziert. «Das sind sicher Millionen, die ich bis heute mit meinen Händen hergestellt habe.»

Edelmetall für den Nussgipfel
In all den Jahren hat Markus Lingenhag über 60 Lernende ausgebildet. Doch heute rollt er seine Nussgipfel alleine zusammen. «Seit einem Jahr bin ich pensioniert», erklärt er mit einem Lachen. «Jetzt habe ich meinen Beruf zum Hobby gemacht.» Dreimal pro Woche steht er einen halben Tag in der Backstube und produziert vor allem seine berühmten Nussgipfel. «Was soll ich machen, die Leute lieben ihn einfach. Da muss man sie doch bedienen.» Der «Lingenhag-Nussgipfel» ist nicht nur rund um Marbach ein Begriff, er hat vor einigen Jahren an der Schweizer Bäcker-Meisterschaft in Bulle auch die Silbermedaille gewonnen. 

Die geheime Zutat
Doch was ist denn so speziell an seinem Nussgipfel? «Er wird komplett von Hand gemacht. Die hausgemachte Füllung besteht hauptsächlich aus Haselnüssen und der Blätterteig wird mit Margarine hergestellt.» Und es gibt noch ein Geheimnis: «Ich mische vier Prozent Bittermandeln in die Füllung. Das gibt ihm den besonderen Kick», verrät er. Ein Kick, den vor allem die Kundinnen und Kunden im Volg Marbach schätzen. Der Dorfladen liegt in unmittelbarer Nähe zu seiner Backstube und der «Lingenhag-Nussgipfel» war von Anfang an im Volg-Sortiment. Markus Lingenhag ist glücklich darüber: «Das war von Beginn weg ein Riesenerfolg. Es kommen so viele Bestellungen rein, dass es mir garantiert nie langweilig wird.»